Nach der Entscheidung den Urlaub auf Rügen zu verbringen, war für uns der Entschluss, dort zu Angeln, quasi auch gefallen. Wir haben uns für einen geführten Angelausflug entschieden und es nicht bereut. Hier unsere Erfahrungen:
2019, nach mehreren Jahren in mediterranen Regionen, haben wir uns für einen Urlaub auf Rügen entschieden.
Nachdem wir uns die Sehenswürdigkeiten, die wir auf jeden Fall besuchen wollten, auf der Karte angesehen haben, fiel die Entscheidung schnell auf das Örtchen Glowe. Von dort waren der Köningsstiuhl mit den Kreidefelsen, Binz mit den Seebädern und Prora, mit dem längsten Gebäude der Welt und einer eindrucksvollen Geschichte, als auch das Kap Arkona innerhalb von ca. 30 Minuten mit dem Auto zu erreichen. Mit dem Tagesausflug zum Angeln, waren damit die fünf Tage vor Ort auch schon ausgeschöpft, da wir natürlich auch den Strand und die Ostsee genießen wollten.
Zur Reise an sich, werde ich eine eigene Seite erstellen, hier geht es mir vor allem um die einmalige und unvergessliche Erfahrung mit den Dorschen.
Da wir auf jeden Fall mit dem Boot auf die Ostsee fahren wollten, war auch hier schnell klar, dass wir eine Angeltour mit einem Guide brauchen. Es können vor Ort kleine Boote auch ohne Bootsführerschein gemietet werden, ohne Gewässerkenntisse ist das zwar lustig, aber nicht unbedingt erfolgversprechend, um Fische zu fangen.
Wichtig ist, dass man auf jeden Fall eine Angelkarte erwirbt, die man u.a. beim Hafenmeister in Glowe kaufen kann. Mitlerweile kann man sie wohl auch online kaufen (https://erlaubnis.angeln-mv.de/). Mit der Angelkarte kann man dann auch vom Ufer aus auf "Jagd" gehen, allerdings muss ich sagen, ist das im Vergleich nichts gegen das Angeln auf See ist. - Wir waren natürlich u.a. am Bodden, im Hafen und am Stand, aber außer kleinerer Barsche, waren wir nicht wirklich erfolgreich. - Allerdings war das auch nur eine Nebenbeschäftigung am Abend für ein-zwei Stunden.
Es gibt mehrere Anbieter für geführte Angeltouren im Raum Glowe, die alle mehr oder weniger ähnliche Angebote haben. Wir haben uns für Larsen (https://www.larsenfishing.com/) entschieden, da er am schnellsten geantwortet hat, am sympatischsten aufgetreten ist und vor allem extra einen Ausflug mit Kindern ("Familienangeln für Jedermann") anbietet. Larsen hat verschiedene Touren, die viele Wünsche erfüllen und, so wie wir ihn kennen gelernt haben, ist er da auch sehr flexibel und geht auf die Wünsche der Kunden ein. (Nachtrag 2024: Leider gibt es das Unternehmen "Larsen Fishing" nicht mehr, dennoch ist das Angeln in der Ostsee ein tolles Event)
Für uns war es wichtig, dass wir eine kleine Gruppe sind und das konnte Larsen uns bieten - wir waren quasi mit ihm nur zu viert auf dem Boot.
Wir starteten um 8 Uhr in der Früh und es hat alles geklappt, Larsen war bereits da und wir konnten nach einer kurzen Einweisung zum Verhalten auf dem Boot, in Glowe starten. Schwimmwesten waren natürlich vorhanden, auch in verschiedenen Größen, so dass vor allem Kinder gesichert werden können.
Die Ausrüstung zum Angeln wird gestellt und war in sehr gutem Zustand. Es ist auch sehr zu empfehlen, nicht die eigenen Angeln zu verwenden, da das Salzwasser und das Salz in der Luft für die Standardangel nicht von Vorteil ist.
Wir fuhren in der Bucht zwischen Kreidefelsen und Kap Arkona mit dem Boot und genossen die schöne Aussicht von der Seeseite auf die tolle Kulisse. Es war toll, da wir die Tage vorher von der Landseite aus, auf die See gesehen haben.
Larsen konnte mit Hilfe seines Echolots Fische ausfindig machen und wir hatten nach 30 Minuten den ersten Dorsch an der Angel. Dieser war allerdings zu klein und somit durfter er wieder in die Freiheit zurück.
Parallel haben wir versucht auf Plattfische am Grund zu angeln, das war aber leider gar nicht erfolgreich, aber interessant, mit welchen Tricks Larsen hier unterwegs war. - Ich fand es toll, dass wir nicht auf eine Fischart festgelegt waren, sondern einen weiteren Einblick bekommen haben.
Wir haben überwiegend mit Vertikalangeln und Gummiködern verusucht die Dorche zu überlisten. Da es an den Angelplätzen meist sehr steinig war, war ein Auswerfen und langsam über den Grund ziehen eher materialzerstörend - die Köder haben sich schnell in Steinen festgesetzt und ließen sich nicht immer befreien.
Nach ca. 2 1/2 Stunden - die wie im Flug vergangen waren - haben wir dann einen Hotspot gefunden - und das war unglaublich!!!! Kein Gummifisch kam mehr auf den Grund - er wurde vorher bereits von schönen großen Dorschen geschnappt.
Es ging dann recht schnell und nach weiteren 30 Minuten hatten wir ca. 20 große Dorsche, die auch Larsen begeisterten und er immer wieder kopfschüttelnd und sich freuend an der Rehling stand und einen Fisch nach dem anderen gekescherte.
Die Rückfahrt ging dann direkt nach Glowe und wir waren dankbar für den tollen Tag und stolz auf unseren tollen Fang.
Leider konnten wir nicht alle Fisch mit nehmen, da wir in unserem Ferienhaus nur einen Kühlschrank und keinen Gefriertruhe hatten. Das passiert mir auf jeden Fall nicht mehr .-)
Wir haben daher vorher mit Larsen abgesprochen, dass der die Dorsche weiter verwenden kann, so dass diese auf jeden Fall in guten Händen waren. Ansonsten hätten wir den Ausflug sehr schnell beenden müssen und das Erlebnis wäre bei weitem nicht so eindrucksvoll in Erinnerung.
Petri Dank!
Die beiden Dorsche, die wir mit genommen haben, haben wir dann gegrillt - was auch sonst.
Leider hatte wir nicht das richtige Equipment zur Verfügung, so dass der Grillvorgang nicht ganz so optimal verlaufen ist. Die Fischen habe ich nur mit Kräutern, Pfeffer und Salz, sowie Zitronenschreiben gewürzt.
Der Geschmack der Fische war unglaublich gut und wir haben noch mehr bedauert, dass wir keine Möglichkeit zum Einfrieren hatten.
Wir werden das auf jeden Fall wiederholen - die Ostsee bietet ja viele Möglichkeiten und verschiedene Fische.
